Das Thema

Nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen

Wenn man einer regelmäßigen Veröffentlichung des Pritzwalker Bürgermeister glauben würde, dann gäbe es nur eitles Wohlgefallen im Ort. Alles schön, nur Erfolge und der Chef selbst ist natürlich für diese ruhmreichen Taten verantwortlich. Wenn es nach den Bildern in diesem durch jährlich 18.000€ städtischem Haushaltsgeld finanzierten Blatt geht, dann ist er es sogar ganz allein! Respekt! Was er alles so kann! (Satire aus!).

Mal ganz direkt gesagt: In keiner Gemeinde ist alles Friede, Freude, Eierkuchen! Das ist selbst in einer fiktiven, bestverwalteten Stadt nicht möglich. Lobhudelt man den eigenen Verdiensten allzu sehr, entstehen bei den Bürgerinnen und Bürgern immer mehr berechtigte Zweifel an den vermeldeten Taten. Man sieht in den Hausfluren immer mehr ungelesene Stapel der offiziellen Postille. Auf dem Mittwochs-Markt veranstalten Rentner seit einiger Zeit das sogenannte „Bürgermeister-Bingo“. Die Teilnehmer wetten auf die Anzahl höchstbürgermeisterlicher Porträts in der neuen Ausgabe der offiziösen Postille. Bei 13 steht wohl bislang der Rekord. Nicht übel und fast auf Generalsekretärs-Niveau aus tiefsten DDR-Zeiten.

Um das mal deutlich zu sagen: Ja, das Stadtoberhaupt hat die Pflicht seine Einwohner über die vollbrachten Leistungen zu informieren (So auch die offizielle Lesart für das Druckprodukt.) Soweit so gut, aber dabei sollte die Lobhudelei über einzelne in Grenzen bleiben.

Gibt es also keine (noch) ungelöste Probleme, keine kritischen Nachfragen zu den verschiedenen Vorhaben? Haben alle Stadtverordneten immer alles begeistert aufgenommen? Das ist aber oft keineswegs so. In der offiziellen Verlautbarung liest man davon allerdings nie etwas. Was meinen die betroffenen Bürger, nicht nur die aus dem Bürgermeisterumfeld, dazu? Fehlanzeige.

Nun könnte man sagen: Dafür gibt’s dann ja die anderen Medien, wie die MAZ und die PRITZWALKER STADTZEITUNG. Ja, wenn die allerdings zeitnah und aufrichtig von der Stadtverwaltung informiert würden! Dort werden aber kompetente Mitarbeiter immer wieder daran gehindert Auskünfte in Sachfragen zu geben – mit konkreter Ansage mit wem man nicht zu reden habe. Alles ginge nur über das Bürgermeisterbüro! Aha. Man denke sich seinen Teil!

Es ist richtig auf Erreichtes stolz zu sein. Davon gibt es in den letzten Jahren auch eine Menge, keine Frage. Uns interessiert aber viel mehr was die Menschen in Pritzwalk über bestimmte Dinge denken, was sie bewegt und was sie evtl. kritisieren. Die Kommentarfunktionen in unseren Sozialen Medien-Auftritten werden dafür oft genutzt. Sachlichkeit fordern wir dabei immer wieder ein. Nutzen Sie auch weiterhin Ihre Mitwirkungsmöglichkeiten, schreiben Sie uns was für Sie erwähnenswert ist! Wir freuen uns auf Ihre Meinung!

Hartmut Winkelmann / PSZ


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