
Der diesjährige Pritzwalker Weihnachtsmarkt ist Geschichte. Es gab eine ganze Reihe von Meinungen dazu. Lassen Sie uns also nochmal drüber reden!
Aus meiner ganz persönlichen Sicht war es einfach schön, daß nach all diesen mehr oder weniger sinnvollen Pandemie-Unterbrechungen endlich wieder ein solcher traditioneller Markt stattfand. Punkt! Ich habe es an anderer Stelle schon geschrieben: Allein die lachenden Kinderaugen waren jede Anstrengung wert!
Hunderte Besucher genossen das Angebot. Natürlich kritisierten manche den örtlichen Weihnachtsmarkt in Bausch und Bogen: Zu klein, zu wenig los, zu wenige Buden, zu wenig für Jung, zu wenig für Alt. Im Detail mag das verständlich sein. Als pauschales Urteil aber keinesfalls. Hier ein paar Argumente, die mich den Pritzwalker Weihnachtsmarkt als Erfolg sehen lassen.
- Pritzwalk ist eine Kleinstadt und kann sich bei solchen Events nicht mit Städten wie Berlin, Schwerin oder Rostock messen, auch nicht mit Neuruppin. Die Stadt hat viel begrenztere Geldmittel zur Verfügung. Ein 1:1-Vergleich mit solchen größeren Orten wäre also reichlich unfair.
- Dem Organisationsteam des CityBüros ist es gelungen trotz heftiger Widerstände einen bunten Mix aus Händlern und Kultur zu schaffen. Nicht alle früher verfügbaren Angebote haben die Corona-Zeit überstanden. Die Preise sind enorm gestiegen. Händler und Schausteller gehen dort hin, wo sie sich mehr Umsatz versprechen, also wo rein von der Bevölkerungszahl her einfach mehr Besucher kommen werden.
- Die neuen Öffnungszeiten ermöglichten unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen die Teilnahme.

Selbstverständlich war nicht alles perfekt. Wie sollte das auch jemals gelingen? Ich habe mir überlegt, was man vielleicht im nächsten Jahr besser machen könnte. Zu hinterfragen ist sicherlich manche Anordnung der unterschiedlichen Angebote. Ich weiß nicht, ob man solch eine große Bühne, die automatisch den ganzen Markt dominiert für die Auftritte der Kitas und Tanzschule wirklich braucht. Sie ist teuer und ließe sich mit einfacheren, nicht so vordergründig wirkende Auftrittsmöglichkeiten ersetzen. Anlehnend an die Marktgestaltung in Wittstock könnte man das Karussell in die Mitte des Platzes setzen. (Das es spätestens ab Freitag defekt war, ist einfach Pech gewesen.) So eine Kinderattraktion, die gerade bei hereinbrechender Dunkelheit den Jahrmarktscharakter wirksam unterstreicht, würde das Publikum, Kinder, Eltern und Großeltern im Zentrum der Veranstaltung halten, nicht am Rand.
Um das Karussell herum sollte man die Händlerstände bunter mischen. Die Kunstgewerbeangebote standen unter sich und wirkten irgendwie abgetrennt von den kulinarischen und kulturellen Highlights. Mancher Anbieter hat unter diesen Umständen bereits angekündigt in der Zukunft nicht mehr mitzumachen. Da muß gegengehalten werden. Das geht besser!
Als Fazit bleibt: Der Pritzwalker Weihnachtsmarkt war ein Erfolg mit Ausbaupotenzial! Ein herzlicher Dank gilt an die Organisatorinnen und Bauhofmitarbeiter sowie den freundlichen Weihnachtsmann. Auf ein Neues in 2023!
Hartmut Winkelmann
