
Deutschland rühmt sich oft für sein Bildungswesen – in Wirklichkeit liegen wir allerdings weit hinter den führenden Bildungsnationen. Kleinstaaterei, Bürokratie, Zeitverzug bei jeder Form von Modernisierung, Kostenabwälzung auf die Schülerinnen und Schüler und deren Familien, Wirrwar bei den Lehrmitteln, vielerorts eine rückständig digitale Ausstattung und Breitbandversorgung, Lehrer die allein gelassen werden, primitive Individualisierung damit sich ja niemand solidarisiert, fast nicht vorhandene gesellschaftliche Durchlassfähigkeit bei Bildungszugängen für untere Schichten und und und. Wer nicht aus oberen und wohlhabenden Kreisen stammt, wird kaum über die Bildung aufsteigen. Von wegen es geht nur um Leistung! Das deutsche Bildungssystem ist eine Ruine. Bestenfalls eine Dauerbaustelle mit eingeschränkter Funktion. Das so viel zu wenige gut gebildete und motivierte Fachkräfte heranwachsen, dürfte klar sein und ist allseits spürbar.
Das es auch viel besser geht zeigen andere Länder.
In Finnland beginnt die Schule, wenn das Kind 7 Jahre alt geworden ist. Es gilt als das beste Schulsystem der Welt. Seine Schülerinnen und Schüler erreichen im internationalen Vergleich regelmäßig beste Ergebnisse. Bei seiner grundlegenden Neuausrichtung sahen sich die finnischen Experten auch die Vorteile des damaligen DDR-Schulsystems an und übernahmen etliche Strukturen. Im Nachwendedeutschland landeten jegliche DDR-Erfahr6ngen aus ideologischen Gründen auf dem Müllhaufen und wir wurden mit dem maroden und rückwärtsgewandten Bildungswesen des Westens „beglückt“.
In Finnland dauern die Lektionen 60 Minuten, davon 45+15 Pausen. Montag bis Donnerstag 8 Stunden am Tag, Freitag bis 13 Uhr und Samstag frei. Die Schulbildung in Finnland ist absolut kostenlos. Eltern zahlen für nichts einen Cent. Es geht alles auf Kosten des Staates. Jedes Kind erhält vom Staat ein kostenloses Tablet und alle Lehrbücher werden auf das Tablet gelegt damit Kinder keine schweren Rucksäcke mitbringen müssen. Schulnahrung ist kostenlos, abwechslungsreich und sauber und jeder Schüler kann bekommen, was und wieviel er will. Jede Investition in die Bildung eines Landes ist eine Investition in seine Zukunft. Dies ist sogar die wichtigste Investition. Eine gebildete Nation ist der Motor für Wirtschaft, Gesundheit und Gerechtigkeit.
Wenn man es ernst meinen würde mit einem möglichst guten Schulsystem in Deutschland, dann könnte man vieles davon übernehmen. Oder geht es den Regierenden doch eher um Elitenbildung?
Hartmut Winkelmann / Quelle: Amore/Facebook

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Ja ich kann zu 99 % zustimmen. Aber… als ich zur Schule ging, hatte ich Nachmittags Zeit , mit meinen Freunden (die nicht immer Schulfreunde waren) Dinge zu unternehmen. Baden am See, Gummihüfen (ja stimmt ich bin älter) oder einfach mal am Bach abhängen. Wir haben uns bewegt und einiges unternommen. 8 Stundentage für Kinder, finde ich problematisch, wo bleibt der fühlbare Übergang zur Ausbildung oder zum Job. Aber das ist nur so ein Gedanke.