
Der Klassenerhalt rückt für die Fussballmänner des Pritzwalker FHV immer näher. Zu Jahresbeginn hätte das nicht mal der treuste Fan für möglich gehalten, als der Verein monatelang und abgeschlagen das Tabellenschlusslicht war. Dann aber kam die große Verwandlung des Teams. Eigentlich war es gar keine Verwandlung – die Männer besannen sich nur auf das, was sie konnten. Und schon begann das „Projekt Klassenerhalt“ – und das mit grossem Erfolg. Inzwischen steht die Mannschaft stabil auf Rang 12 und damit ein gutes Stück entfernt von den Abstiegsrängen.
Am Herrentag stand der nächste Schritt an. Mit Eintracht Falkensee kam ein spielstarker Gegner nach Pritzwalk. Die Gastgeber hatten es schwer ihr erfolgreiches Angriffsspiel aufzuziehen. Einen Konter der Pritzwalker konnte der Falkenseer Keeper nur noch mit einem klaren Foul stoppen. Elfmeter! Leider verschoss der FHV diese erstklassige Möglichkeit.
Es war nun auch die Zeit gekommen, in der sich der junge Schiedsrichter Granzow in vielen Situationen als überfordert zeigte. Schlimme Fehlentscheidungen, das serienweise Hereinfallen auf schauspielerische Leistungen der Gäste und im Gegenzug mangelhafte Konsequenz bei kleinen Tätlichkeiten – die das alles häufte sich. Es war ein junger Schiedsrichter, dem man seine Verunsicherung in jeder Phase anmerkte. Das tat dem Spiel nicht gut.
Es entwickelte sich eine umkämpfte Partie. Kurz nach dem verschossenen Strafstoß verwandelten die ansonsten abschlussschwachen Falkenseer eine ihrer Chancen zum 0:1. Pritzwalk drehte das Spiel bis zur Pause mit zwei Toren. Nach dem Wechsel kam der FHV erneut etwas aus dem Rhythmus. Jetzt erzielten die Gäste den Ausgleich und die 2:3-Führung. Der Schiedsrichter brachte mit seinen wenig nachvollziehbaren Entscheidungen und Kartenverteilung selbst Unruhe herein. Jetzt wurde es zeitweise sogar ruppig auf dem Platz.

In der letzten Viertelstunde zeigten die FHVler aber wieder das, was sie in den letzten Wochen so erfolgreich gemacht hatte: Sie fanden sich als Team und entdeckten erneut ihre Spielfreude. Zweimal hieß der Torschütze wieder Nico Trenner und so war der 4:3-Sieg geschafft. Wieder drei sehr wichtige Punkte gegen den Abstieg!
Voller Emotionen feierten sich die Jungs selbst. Gemeinsam mit den zahlreichen begeisterten Fans wurde sich abgeklatscht. Noch bis tief in den Abend hinein hörte man den Ruf „FHV“ in der Stadt. Verdient, denn auf dieses Team kann man stolz sein! Am Samstag um 14 Uhr geht es in Wittenberge weiter. Das wird nicht einfach – aber mit dieser Mannschaft ist nichts unmöglich!
Dem Fußballverband muß man auch unter Berücksichtigung des allgemeinen Schiedsrichtermangels einen gewaltigen Vorwurf machen: Wie kann man einen so jungen und offensichtlich nicht erfahrenen Unparteiischen für ein Abstiegsderby ansetzen und dann noch an einem auf den Rängen aufgeheizten Herrentag. Das ist unsinnig und mit Sicherheit nicht hilfreich für den jungen Mann!
HW / Grafik: fussball.de

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