Familie

Pritzwalker Bahnhof wird komplett modernisiert – mit Krach ist bis November zu rechnen



Für 16 Millionen Euro will die DB Netz AG den Pritzwalker Bahnhof ertüchtigen. Bis November sollen demnach Gleisanlagen, Leitun-gen und Steuerungselemente rundum modernisiert sein. Außerdem wird der Bahnhof komplett barrierefrei gemacht. Das kündigte jetzt Projektleiter Julius Weber von der DB Netz AG an.

Der Projektleiter verriet beim Rundgang über das Bahngelände eine Reihe von Details. Die marode Unterführung am Pritzwalker Bahnhof wird zugeschüttet. Die Holzüberdachung ist denkmalgeschützt und soll stehen bleiben. Sie könnte später zum Beispiel für die touristische Wegweisung genutzt werden.

Die komplette Steuerung wird digitalisiert und nach Neuruppin verlegt. Das bedeutet, dass das alte Stellwerk und die Fahrdienstleitung abgerissen werden. „Der Fahrdienstleiter wird künftig in Neuruppin sitzen“, so Julius Weber. Das Stellwerk wird dagegen neu gebaut. Der Bahnhof bleibe im Großen und Ganzen erhalten, aber mehrere Gleise werden erneuert, weil sie abgenutzt sind. Für die Bauzeit hat der Generalunternehmer KGT Gleis- und Tiefbau GmbH eine Fläche nördlich der Bahnanlagen abgegrenzt, auf der das Material liegt. Unter anderem lagern am Bahnhof bereits Kabeltunnel aus Beton, in denen später auch Glasfaserkabel für die schnellen Datenleitungen verlegt werden. „Alle Stellwerke sind später von Hennigsdorf bis Witten-berge miteinander vernetzt“, erklärt der Projektleiter.

Ziel der Baumaßnahme ist laut Julius Weber die Rationalisierung des Eisenbahnverkehrs. „Wir müssen wettbewerbsfähig bleiben und können nicht mit Technik aus dem vorigen Jahrhundert arbeiten“, sagte er. Zugute kommt die Modernisierung neben der besseren Fahrplaninfrastruktur auch dem Güterverkehr: So entfalle die bisherige Nachtruhe, da mit der Digitalisierung ein 24-Stunden-Dienst an sieben Tagen die Woche möglich ist. Die Strecke über Pritzwalk wird unter anderem von Kronotex in Heiligengrabe und dem Güterverteilzentrum (GVZ) in Falkenhagen genutzt. Der Wegfall der Nachtruhe mag für die Bahn positiv sein – viele Anwohner sehen das sicher anders.

Bauanlaufberatung war am 7. April, Bauende soll am 7. November sein. Im Juli sollen 36 neue Signale per Hubschrauber gesetzt werden. Zwischen dem 18. September und dem 19. Oktober wird auf dem Bahnhof nur Gleis B benutzbar sein. Vom 19. Oktober bis 7. November folgt eine Totalsperrung mit Schienenersatzverkehr.

„Die Bauarbeiten werden sicher nicht ohne Lärmbelästigung ablaufen“, sagt Julius Weber. Wenn Anliegerinnen und Anlieger Fragen haben, können sie sich gern an die zentrale Telefonnummer 030/29 72 50 70 wenden, die eigens für diese Baustelle geschaltet ist. Ob das dann wirklich etwas bringt, wird die Zukunft zeigen.

PSZ / Fotos: Beate Vogel/Stadt Pritzwalk


Kommentar verfassen

Bitte logge dich mit einer dieser Methoden ein, um deinen Kommentar zu veröffentlichen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..