
Was heutzutage alles „rechts“ sein soll, geht auf keine Kuhhaut. Du bist rechts, wenn du dagegen bist, dazu verpflichtet zu werden, dich impfen zu lassen. Du bist rechts, wenn du der Meinung bist, dass es besser wäre, das Gesundheitssystem dem Profitzwang zu entziehen, den Pflegenotstand zu beseitigen und das Ganze durch ein Einkassensystem ohne Obergrenzen zu finanzieren. Du bist rechts, wenn du dich nicht an den russophoben Anfeindungen beteiligen willst. Du bist rechts, wenn du dagegen bist, amerikanisches Militär von deutschem Boden aus operieren und Drohnen steuern zu lassen. Inzwischen bist du auch rechts, wenn du nicht für Waffenlieferungen in Kriegsgebiete bist, für NATO-Interventionen überall auf der Welt und für Atomwaffen in der Ukraine.
Kurz: Du bist rechts, wenn du die Regierungspolitik kritisierst und der politisch und medial verbreiteten Propaganda widersprichst.
Naja, nicht NSU-rechts, denn das wäre dann ja wohl doch zu teuer, besonders angesichts des neuen Rüstungsetats, den du gefälligst auch nicht Scheiße zu finden hast, aber zumindest viel, viel rechter als die medial heroisierten Ukro-Nationalisten mit ihren schwarzen Sonnen, ihren Wolfsangeln, Hakenkreuzen und SS-Insignien auf ihren Uniformen.
Das ganze Land ist wahnsinnig geworden, einem Wahnsinn mit Methode verfallen, der darauf abzielt, das kapitalistische System mit allen Mitteln und um jeden Preis zu stützen und zu erhalten. Kaum jemand ist noch in der Lage, einen Schritt zurückzutreten und die Situation neutral und mit klarem, kühlem Verstand zu bewerten. Kaum einer will das überhaupt. Kaum einer will wirklich deeskalieren. Immer rein mit dem Öl ins Feuer, sich über den Splitter in fremden Augen zu echauffieren, das hat dieses Land drauf. Den Balken im eigenen zu ignorieren, darin ist es Experte.
Kein Wunder, dass beide Weltkriege von unserem Boden ausgingen. Darin, uns für die Drecksarbeit des Kapitals missbrauchen zu lassen, sind wir echt die Größten.
Wir haben uns in den letzten 90 Jahren kein Stück weiterentwickelt. Und im Augenblick kann man nur den Kopf darüber schütteln, wie stolz wir darauf auch noch zu sein scheinen.
Andrea Petrick
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