Familie

Weihnachten mit Miezen



Jingle Bells, jingle Bells, jingles all the ways! Es ist Weihnachten. Hohoho! Auch bei uns. Natürlich ist es in einem Haushalt mit zwei jungen, verspielten, vierbeinigen Weibern und einem Zweibeiner, der sich genau diese Gesellschaft selbst ausgesucht hat, etwas anders als normal. Den Weihnachtsbaum hab ich mir lieber gleich gespart. Das Ding wäre nach wenigen Minuten flachgelegt, oder wie Dilara voriges Jahr meinte: „Weiß auch nicht, der Baum ist plötzlich ohnmächtig geworden.“. Sie wischte sich dabei einen Lametta-Faden und ein Grinsen aus dem Gesicht. Kurz vorher war das Geklapper der Kugeln und anschließend ein furchtbarer Aufschlag zu vernehmen. Holzeinschlag nach Katzen-Art! Da jetzt schon zwei dieser Radau-Miezen bei mir hausen, habe ich mir dieses Jahr diese Experimente erspart.

Kein Baum, dafür ein erprobtes Katzengeschenk zum Weihnachtsfest: Einen einfachen Karton mit mehreren reingeschnittenen Türen und Ausblicken! Der Inhalt ist egal. Hauptsache Karton, Höhle, Versteck, Beobachtungsposten. Bei meinen Raubkatzen Dilara und Amira geht es jetzt im ewigen Kampf um den Besitz dieser Trutzburg. Die Feiertage sind schon jetzt mit lautstarker Beschäftigung gefüllt. Natürlich gibt es auch ein Festessen für die Damen. Es wird Truthahn in Pelletform kraedenzt. Sie schlagen ordentlich zu. Bei mir geht’s auch einfacher: Bratwürste, Kartoffeln und Sauerkraut. Lecker! Zwei Möchtegernmitesserinnen starren mich sofort flehentlich an. Nix da! Ihr habt Truthahn.

Bei der Nachbarin über mir toben die moppligen Enkel wie eine Herde Büffel durch die Bude. Das ganze Haus wackelt in seinen Grundfesten, würde unten nicht der dicke Meier mit seiner wohl knappen Tonne Lebendgewicht wohnen, in dem heute bestimmt schon mindestens eine ganze Ente und mehrere Dutzend fette Klöße stecken, wäre die Statik echt in Gefahr.

Meine Katzen kennen keine Statik. Dilara und Amira sprinten ausdauernd durch die Wohnung. Vier Räume hintereinander. Da können sie Tempo aufnehmen und Meter machen. Abwechselnd wird sich gejagt. Zurück zur Karton-Burg und auf ein Neues! Du bist dran!

Der geschenkte Zappelfisch bietet weitere Katzen-Unterhaltung. Nicht das Ding als solches steht im Mittelpunkt, welches batteriegetrieben vorgibt sich im waidwunden Endkampf zu befinden, sondern eher der liebevolle, aber auch wieder ziemlich lautstarke Streit darum. Begleitlaute wie aus einem Tigerkaefig zu Paarungszeiten! Meine Güte! Bloß nicht dazwischen geraten. Ich zieh mich auf meinen Lesesessel zurück, gemütlich dicht an der Heizung mit Blick auf den Park vorm Balkon. Alles weiß draußen, schön und pokühl! Das angefangene Buch entführt mich in wärmere Gefilde mit liebreizenden menschlichen Bewohnerinnen.

Ein anderer Nachbar hat anscheinend seinen Weihnachtspegel erreicht und blökt seinem Weib unflaetig hinterher. Er säuft eigendlichen immer – heute heißt das aber vornehmer „Weihnachtsumtrunk“. Man wird ja mal eine Buddel Korn trinken dürfen! Meint er. Im Hintergrund saeuselt dort Helene Fischer nervige Festtagsschnulzen. Gefühlt 24 Stunden am Tag. Welch lauschige Geräuschkulisse! Klingelingeling! Es weihnachtet sehr.

Hartmut Winkelmann

#katzedilara #dilaraundhartmut

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