

Insbesondere die Fraktion Freie Wähler hatte in der Pritzwalker Stadtverordnetenversammlung immer wieder auf mehr ausgebaute Radwege, besonders innerhalb der Stadt gedrängt. Außerhalb sind diese an vielen Orten gut entwickelt und an überregionale Strecken angepasst. Auch wenn hier sicher an vielen Stellen noch Verbesserungen möglich sind, wurde in den letzten Jahren doch viel erreicht. „Was wir wollen, ist das bei jedem innerstädtischen Straßenbauvorhaben immer auch an die Radfahrer gedacht wird.“ meinte Christa Pfeifer (FW) dazu im letzten Stadtentwicklungsausschuss. „Gerade jetzt bei der Neugestaltung der Dörfelstraße wurden deren Belange wieder nicht berücksichtigt.“
Halldor Lugowski, Amtsleiter für Stadtentwicklung, ließ das so nicht gelten. Man habe sehr wohl die Radfahrer mit im Blick. Dennoch könne nicht überall ein gesonderter Radweg ausgewiesen werden. Oft schränke die Lage vor Ort die Planungen in dieser Richtung ein. Manche Straßen seien einfach nicht breit genug. Es käme auch vielmehr darauf an, daß für alle Verkehrsteilnehmer ein möglichst reibungsloser Weg hin zu den wichtigen Punkten der Stadt geschaffen werde. Man müsse überall sicher ankommen. Dabei solle auch in Alternativen gedacht werden. Der Grüngürtel, der sich rings um die Innenstadt zieht, spiele dabei eine entscheidende Rolle. Lugowski nannte als Beispiel den Weg zum Bahnhof, der für Zweiradfahrer nicht unbedingt durch die Dörfelstraße führen müsste. Neue Ausschilderungsmodelle würden momentan geplant.
Vor kurzem hatte das Stadtparlament auf Initiative der Freien Wähler den Beschluß gefasst, dem Verbund „Fahrradfreundliche Stadt“ beizutreten. Das ist inzwischen erfolgt. Pritzwalk hat in diesem Rahmen neue Anregungen für seine Verkehrsplanung erhalten. Von anderen zu lernen kann ja nicht schaden! Die Stadtverwaltung legte im Ausschuss deshalb einen Antrag vor, der die reine Konzentrierung auf die Belange der Radfahrer zu einem „Mobilitätskonzept 2035“ erweitern soll und alle Formen von Verkehr mit einbeziehen soll.
Christian Kenzler (FDP) betonte in der Beratung, dass er dies unterstütze, zumal die sich gerade jetzt verändernden Rahmenbedingungen für den Stadtverkehr dramatisch sein würden. E-Mobilität, neue Notwendigkeiten im ÖPNV, steigende Spritpreise u.a. zwängen jede Kommune zum Umdenken.
Für den Ausschussvorsitzenden Hartmut Winkelmann (Links 21) wäre es wichtig, alle Verkehrsteilnehmer in eine Lösung einzubeziehen. Er unterstütze das Prinzip „Fahrradfreundliche Stadt“, es müsse aber auch für Autofahrer noch möglich sein den Ort zu befahren und irgendwo parken zu können.
Letztendlich war man sich einig, daß dieses Thema nicht nur einmalig diskutiert werden kann. Die Belange der Radfahrer sollen aber zukünftig immer Gehör finden. Der Ausschuss empfahl die Annahme der Erweiterung zum „Mobilitätskonzept 2035“ zur Beschlußfassung einstimmig.
PSZ
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