
Ich liege in meinem morgendlich-kuschligen Bett. So halb erwacht schlage ich kurz ein Auge auf. Dunkelheit. Der Radiowecker gibt mir eine Orientierung: 5.16 Uhr. Von draußen höre ich das erste Auto vorbeifahren, wohl auf dem Weg zur Arbeit. Hoch oben über der langsam erwachenden Stadt klingt das Geschrei der letzten gen Süden abfliegenden Kraniche. Das Mittelmeer, Afrika ruft sie. Ich träume ein wenig davon.
Hier haben sie gestern im Wetterbericht einen Temperaturrückgang vorhergesagt. Durchs angeklappte Schlafzimmerfenster kitzelt die Kühle meine Nasenspitze. Von der fernen Umgehungsstraße her dringt das Brummen eines LKWs herüber. Jetzt fährt der Nächste zur Arbeit. Hinter ihm hats einer zur frühen Stunde eilig. Er hupt. Mich stört das nicht wirklich. Ich kuschel mich nochmal ins wärmende Bett, hab ja noch etwas Zeit.
Erste Stimmen dringen herein, leise noch, als wollten sie den Morgen nicht verschrecken. Neben mir, auf dem Bett, rekelt sich die Katze. Die frühe Runde durch unser gemeinsames Revier hat sie längst hinter sich. Jetzt möchte sie von mir gekrault werden. Unser tägliches Ritual. Sie rückt näher heran und schnurrt los. Wunderbar.
Vom Wohnhaus gegenüber sieht man nun auch die ersten erleuchteten Fenster. Die Zahl der vorbeigleitenden Autos steigt. Erwachen überall. Ich lächle in die Dunkelheit. Noch so ein Tag ist mir und unserer kleinen Welt geschenkt. Dankbarkeit erfüllt mich. Meine Sorgen heute früh sind mit Sicherheit geringer, als die vieler anderer. Bald startet der Tag so richtig und es warten ein paar angenehme Menschen auf mich. Die anderen werden mich heute nicht stören. Lebt euer Leben heute mit genau so einem kleinen Lächeln!
Hartmut Winkelmann
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