Am frühen Montagabend hab ich den ultimativen Kraehentest gewagt. Das Redaktionsauto musste drunter leiden. Für nur etwas mehr als eine Stunde stellte ich den tapferen Skoda auf den Parkplatz an der Schoenhagener Straße, direkt am Friedhof, ab. Der Platz befand sich nicht einmal genau unter einem der zahlreichen Nistbaeume! Begleitet von dem ohrenbetäubenden Gekraechze des Federviehs musste das arme Auto gleich acht Volltreffer in gut 60 Minuten einstecken. Das hält kein Boxer aus, geschweige denn der Lack eines Fahrzeugs.
Wer dem akustischen Dauerfeuer der schwarzen Vögel als Anwohner Tag für Tag ausgesetzt ist, kann einem nur leid tun. Stadtverordnete und Verwaltung haben jetzt ein längerfristig angelegtes Konzept zur Vergrämung der ungebetenen Gäste in der Schoenhagener und der Perleberger Straße angeschoben. „Schnellschüsse“ helfen nicht, wie z. B. Erfahrungen aus Wittenberge gezeigt haben. Einfaches Entfernen der Nester, Baumkuerzungen oder ein simples Vertreiben von einem Ort brachte wenig Erfolge. Die Tiere sind schlau und lernfähig! Meistens suchten sich die krächzenden Gesellen einfach nur einen nicht sehr weit entfernten neuen Nistplatz und vermehrten sich eifrig. Aus fünf Kolonien wurden acht.
Niemand will ernsthaft die europaweit unter Schutz stehenden Krähen ausrotten. Irgendwie gehören sie und ihre markanten Rufe ja auch zu unserem Leben. In den Massen und mit den Nebenwirkungen, die sie mit sich bringen, müssen aber ernsthafte Gegenmaßnahmen erlaubt sein. Aussterben wird ihre Spezies dadurch in Brandenburg sicher nicht!
So, ich muß mich jetzt mal um unser armes Auto kümmern, bevor der Dreck so richtig „schön“ in den Lack einzieht.
Hartmut Winkelmann / Fotos: PSZ

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