Ein kleines Pritzwalker Mädchen hat eine Bitte: Aurora ist 7 Jahre alt und im März diesen Jahres schwer an Diabetes Typ 1 erkrankt.
Ihre Mutter schrieb uns folgende bewegende Worte: „Es war ein normaler Tag im März. Aurora wurde von mir von der Schule abgeholt. Schon etwa 3 Wochen vorher beobachtete ich, dass Aurora sehr viel trank – vor allem nachts (ca 1-1.5 l). Ständig musste sie auf die Toilette. Mein Bauchgefühl sagte mir hier stimmt was nicht. Wir fuhren zum Kinderarzt, der nahm Blut ab um den Blutzucker zu bestimmen. Dieser Blutzucker war viel zu hoch und wir bekamen die direkte Einweisung ins Krankenhaus. Von nun an stand unser Leben auf den Kopf. Zwei Wochen Krankenhaus!“
Diabetes Typ 1 ist leider nicht mit Tabletten zu behandeln. Zu jeder Mahlzeit muss der Blutzuckerwert gemessen werden und dem Körper Insulin (durch spritzen) zugeführt werden. Lebensmittel mit Kohlenhydraten müssen berechnet werden (in BE=Broteinheiten ). „All das war zuviel für mich als Mutter! Wie sollte es weitergehen? Schule? Freunde? Der normale Alltag? Viele Fragen kamen auf uns zu.“ sagt Auroras Mutter.
Die Angst vor zu hohen bzw zu niedrigen Blutzuckerwerten ist riesengroß. Von nun an gab es auch für die Mutter keine Tiefschlafphase mehr, denn die Angst das Aurora in eine Unterzuckerung rutscht und ins Koma fallen könnte lastet gewaltig auf ihr.
INFO:
Was ist Diabetes Typ 1? Bei dieser Stoffwechselerkrankung produziert die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genügend Insulin. Dabei ist das Hormon lebensnotwendig. Es hilft dem Körper, Zucker aus dem Blut in die Zellen zu bringen – nur so können wir überleben. Fehlt das Hormon sammelt sich der Zucker im Blut. Ist der Blutzucker zu hoch, können Nerven absterben oder man fällt ins Koma, dann liegt die sogenannte Ketoazidose vor. In Deutschland sind fast 30.000 Kinder an Diabetes Typ 1 erkrankt. Jedes Jahr steigt diese Zahl. Inzwischen ist Diabetes Typ 1 eine häufige chronische Krankheit im Kindes- und Jugendalter .
Einfach Kind sein ist für die 7jährige nun nicht mehr drin. Kindergeburtstage müssen geplant sein (Was gibt es zu essen wieviel Broteinheiten sind drin? Was muss gespritzt werden?). Rumtoben, planschen im Wasser – all das ist nicht mehr einfach so möglich. Immer muss erst der Zuckerspiegel gemessen und eventuell noch Kohlenhydrate gegessen werden, um durch die Bewegung nicht in die Unterzuckerung zu rutschen.
In der Schule zur Pause kommt der Pflegedienst „Prignitzsonne“ zum Insulin spritzen, damit Aurora essen kann.
„Aurora leidet sehr unter dieser Krankheit. Sich ständig rechtfertigen zu müssen was machst du da? Wieso spritzt du? Wieso darfst du nicht einfach naschen? Genau deshalb ist es auch Auroras Herzenswunsch Gleichgesinnte zu treffen, die auch an Diabetes Typ 1 erkrankt sind. Und für mich als Mutter ist es unendlich wichtig sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Da es aber keine Selbsthilfegruppe in Pritzwalk und Umgebung gibt, hoffe ich das sich durch die PRITZWALKER STADTZEITUNG Betroffene melden (Tel. 0 33 95 / 70 91 913 oder 0174 / 2 50 70 50. E-Mail: pritzwalker-stadtzeitung@gmx.de)
Vielen Dank auch nochmal an die Klassenlehrer der Flex 2A der Jahngrundschule in Pritzwalk, die mir als Mutter die Angst nahmen und vielen Dank auch an die Diabetes Praxis von Frau Dr. Krüger, insbesondere an Doreen Ziesche, die uns betreut .
Falls sich Betroffene nun angesprochen fühlen, bitte ich sie sich bei der PRITZWALKER STADTZEITUNG zu melden, um dann Kontakt zu uns aufnehmen zu können. Liebe Grüße Kristin St.“
Wir bitten Sie, auch in Ihrem Umfeld zu nachzufragen. Wir bewundern die Kraft und Tapferkeit von Aurora und ihrer Mutti!
Hartmut Winkelmann / Fotos (2): Privat
BITTE TEILEN SIE DEN BEITRAG UND HELFEN SIE DER KLEINEN AURORA!
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