Arbeit und Soziales

Schülerverkehr soll ausgedünnt werden – Der Widerstand wächst

schuelerverkehr_02Der Ortsbeirat von Schönhagen hat sich auf seiner Sitzung am 19. Mai u.a. mit dem Thema Fahrplanänderungen im Schülernahverkehr befasst. Die Mitglieder zeigten sich äußerst beunruhigt über die zu erwartenden Änderungen.

Es wird draufhin gewiesen, „dass auf Grund eines Anbieterwechsels sich der Busfahrplan für den Schülerverkehr von Schönhagen nach Pritzwalk ab 1. August, also auch  für das  kommende Schuljahr verändert. Soweit dem Ortsbeirat bekannt ist, werden die geplanten Änderungen zu einer wesentlichen Verschlechterung des Schülerverkehrs für unsere Kinder und Jugendlichen nicht nur im Dorf, sondern in der ganzen Prignitz führen. Der Ortsbeirat wird dazu eine schriftliche Stellungnahme an den Landkreis sowie an die Stadtverwaltung Pritzwalk senden und auf die hohe Zahl der im Dorf lebenden Kinder hinweisen. Wir sehen den Zuzug von jungen Familien als ein Alleinstellungsmerkmal von Schönhagen an, den es auch zu schützen gilt. Dass  akuter Handlungsbedarf besteht,  lässt sich aus dem Fragenkatalog von Frau Heimann zur Busanbindung in Groß Pankow entnehmen.“

Hier finden Sie den angesprochenen Fragenkatalog:

Elterninitiative „Busfahrplan 2016“
Rohlsdorf, 13.05.2016

Fragenkatalog

1. Die GS Groß Pankow wird morgens von vier Bussen angefahren, die zwischen 7.00 und 7.30 Uhr die Schüler aus den umliegenden Orten heranbringen. Diese Busse sind dann ja sicherlich ab Groß Pankow leer? Fahren die Busse dann leer in ihr Depot zurück (Leerfahrten!?) oder was passiert mit denen?
2. Das Bahnhofsgelände in Groß Pankow einschließlich Bahnhofshaus sind in Privatbesitz. Daher ist Unbefugten der Zutritt untersagt bzw. wird seitens der Bahn (Gleisanlage) ja unter Strafe gestellt. Wie ist die Benutzung seitens der Schüler hier geregelt?
3. Der „Bahnhof“ verfügt nur über einen Unterstand für max. 3 Personen. Wo sollen sich die Schüler, die Wartezeiten von bis zu 30 min. haben im Winter oder bei schlechter Wetterlage aufhalten? Werden ggf. noch andere Möglichkeiten, wie z.B. eine Wartehalle errichtet?
4. Bahnhof: werden dort noch Haltschleifen für Busse errichtet oder werden die Kinder grundsätzlich vor der Schule aus den Bussen entlassen und müssen dann zum Bahnhof gehen?
5. Derzeit halten fast gar keine Busse an der Haltstellt B189 (am Bahnhof). Die Schüler verlassen die Busse vor der Schule und gehen dann Richtung Bahnhof. Ein Gehweg existiert dort nur für ca. 50m. Danach gehen sämtliche Passanten auf der Straße über die Gleise Richtung Bahnhof. Wird es einen sicheren Übergang über die Bahngleise für die Schüler geben?
6. Thema: Winterfahrplan der Bahn: Werden die Buslinien dann auch darauf abgestimmt?
7. Die Bahn fährt ja morgens nicht nur die Schüler, sondern hat auch andere Fahrgäste (Berufsschüler, Pendler) – in wie weit wurde die Kapazität der Bahn (RE6) bzgl. der Mehrfahrgäste ab 8/2016 untersucht? Mit wie vielen Schülern aus Groß Pankow Richtung Pritzwalk und in Richtung Perleberg wurde gerechnet?
8. Einige Linien sind bereits um 7.15 Uhr in Groß Pankow. Die Schüler der weiterführenden Schulen haben dann Wartezeiten beim Umsteigen in die Bahn.
a. Ist das in Wegezeiten mit einberechnet worden, denn die lt. Schülerbeförderungssatzung angegebene Belastbarkeitsgrenze liegt bei „nicht mehr als 60 Minuten“ für Schüler der Sek I?
b. Was ist mit der Aufsichtspflicht in der Zeit?
9. Auf den Anhörungen wurde sehr darauf hingewiesen, dass die Hortkinder nicht unter die Schülerbeförderungspflicht fallen. Die Busabfahrtszeiten richten sich nach Schulende. Was passiert nach Unterrichtsende, wenn ein Kind kein Hortkind ist (Aufsichtspflicht) und der nächsterreichbare Bus eine Wartezeit von 15,20,30 min hat?
a. Oder wird man als Eltern „gezwungen“, sein Kind in den Hort zu geben? Was ist dann mit den Mehrkosten, die den Eltern entstehen? Wer trägt die?
b. Was ist mit den Hortkindern, die erst nach Hortende (16.00 Uhr) mit dem Bus heim fahren (z.B. 16:35 Uhr in Richtung Rohlsdorf) – auch hier wieder die Frage nach der Haftung und der Aufsichtspflicht? Sollte der Träger (Gemeinde) hier über eine Ausweitung der Hortzeiten auf 16:35 Uhr nachdenken, entstehen zusätzliche Betreuungskosten für Gemeinde und Eltern… Wer kommt dafür auf?
10. Aus Erfahrung weiß ich, Yvonne Heimann, dass in der Klasse unseres Sohnes z.B. einige Schüler außerschulische Aktivitäten wahrnehmen, die in Perleberg stattfinden und Anrechnung im Ganztagsprogramm der Schule finden. Dafür sind die Schüler dann mit der Linie 918 nach Perleberg gefahren. Durch die Neugestaltung des Fahrplanes wird das nicht mehr möglich sein.
a. Wer kommt für den finanziellen Teil hier auf, der entsteht, weil man z.B. aus seinem Vertrag nicht vorzeitig raus kommt, und so dann für eine Leistung zahlen muss, die das Kind aber nicht mehr nutzen kann (z.B. diverse Sportkurse)?
11. Thema: Ferienkinder: Wie besteht hier die Möglichkeit für die Eltern ihre Kinder in den Ferien in die Ferienspiele des Hortes zu geben? Welche Buslinie ist zuständig?
a. Wenn hier wieder alles auf Eigeninitiative hinausläuft, wer kommt für die zusätzlichen Kosten der Eltern in der Zeit auf, die sie haben, weil sie die Kinder über Umwege erst in den Hort fahren müssen, um dann selbst zur Arbeit zu fahren?
b. Da das ja dann keinen direkten Weg vom Wohnort zur Arbeit darstellt, was ist bei einem Wegeunfall? Wie sieht da der Versicherungsschutz aus?
12. Thema Rufbus: Wofür geht der 1€ Komfortzuschlag drauf? Wem kommt er zu Gute? Warum wir er erhoben?
13. Würden Elternbeiträge zu den Fahrkosten dazu beitragen, einige Strecken zu erhalten oder ggf. helfen, dass auch in kleineren Ortschaften unter 150 Einwohnern ein zusätzlicher Bus fahren kann ohne das es ein Schulbus ist (Hin- und Rücktour)?
14. Thema Haltestelle Kreuzburg, Abzweig: Diese Haltstelle liegt direkt an der B189 (außerhalb des Dorfes). In der dunklen Jahreszeit ist es ein Zumutung für die Schüler, dort abgeholt zu werden, zumal im Dorf auch noch eine Haltestelle existiert. Der Weg zur Haltstelle Kreuzburg, Abzweig ist uneben, unbeleuchtet und führt auf dem Rückweg über die B189. Aus Elternsicht ist die Haltestelle ungeeignet.
a. Kann man im Fahrplan nicht nur Kreuzburg, Dorf anfahren?
b. Und wenn nicht, werden Nachbesserungen vorgenommen (Beleuchtung zur Haltestelle und an der Haltestelle, Zebrastreifen über B189…)?
15. Betrifft Rückfahrplan Richtung Groß Pankow: Warum sind die Rückfahrpläne (mit dem Bus) andere als die Hinfahrpläne (mit dem Zug)?
16. Betrifft Fahrstrecke Groß Pankow – Tüchen: morgens 920/5 ok… Rücktour um 13.25 Uhr da, aber eine Fahrt um 14.35 und um 16.00 Uhr fehlt!
a. Selbst wenn der Schüler in der GS Hortkind ist, kann er ja um 13.25 Uhr zurück fahren. Aber was macht der fünft- oder Sechstklässler, der eine siebte Stunde hat?
b. Oder der Schüler, der um 15.30 Uhr in Pritzwalk Schulschluss hat und dann mit dem Zug nach Groß Pankow kommt? Wie kommt der heim?
17. Betrifft Fahrstrecke Kuhbier – Pritzwalk: Fahrt 917/2 endet um 7.30 Uhr am Gymnasium.
a. Warum werden die anderen Schulen von dort nicht weiter angefahren?
b. Was passiert mit den Kindern, die z.B. nach Nord müssen zur Rochow-Oberschule? Gehen die zu Fuß? Schülerverkehr 940? Stadtlinie Pritzwalk? Wie geht’s weiter?
c. Haltestellen in Kuhbier (Linie 917): Kuhbier, Abzweig Groß Langerwisch – es ist keine Haltestelle! Das ist ein Kreuzungsbereich der B189! Es gibt dort weder ein Halteschild noch eine Halteschleife, noch ein Bushäuschen. Die Kinder werden direkt an der B189 angesetzt und müssen dann in den Ort gehen. Es gibt dort auch keinen Gehweg!
d. Gleiches gilt für die Haltestelle Kuhbier, Abzweig Horst!
18. Durch das ganze Umstrukturieren der Linie werden Ortschaften unter 150 Einwohnern nicht mehr angefahren. Es gibt mancherorts nur noch den Schülerverkehr! Und den dann auch nur an Schultagen!
a. Persönliches Beispiel: nach dem vorläufigen Plan müssen unsere Kinder in Rohlsdorf morgens um 6.05 Uhr (die Schüler aus Perleberg) bzw. um 7.05 Uhr (die Schüler aus Groß Pankow und Pritzwalk) mit dem Bus zur Schule. Die Rückfahrten liegen ab Schule Groß Pankow jeweils um 11.25 Uhr, 13.25 Uhr, 14.35 Uhr und 16.35 Uhr.
Unser Ort hat neben den Schülern auch Bewohner, die den Bus nutzen und auch Flüchtlinge (aus Tschetschenien und Syrien). Die Kinder der Flüchtlinge sollen sicherlich irgendwann integriert werden und auch die Kita besuchen. Wie sollen diese Leute das machen? Morgens um 7 Uhr nach Groß Pankow geht, aber die können dann doch nicht erst um 11.25 Uhr zurück kommen? Die können dann ja gleich vor Ort bleiben und das Kind wieder mitnehmen. Was sollen diese Mitmenschen machen?
Und wir sind nicht der einzige Ort, der sich neben den Schülern auch Gedanken um die Restbevölkerung macht!
19. Generelle Bedenken in dieser Runde:
a. Es sind zu lange Wartezeiten und damit zu lange Wegezeiten, insbesondere der Rückwege!
b. Keine Aufsichten bei den Wartezeiten am Bahnhof.
c. Ungenügende Ausbau des „Bahnhofes Groß Pankow“.
d. Sollten die Busse morgens Verspätung haben, sind die Schranken bereits runter und die Kinder schaffen den Zug nicht.
e. Undurchschaubare Kennzeichnung der Busse bzw. der Fahrten – gerade bei den Erstklässlern – sorgt für Unwohlsein.

Ansprechpartnerin der
Elterninitiative „Busfahrplan 2016“
Yvonne Heimann
Rohlsdorf 29
16928 Groß Pankow (Prignitz)
Tel. 03876 – 30 25 325
Fax 03876 – 30 25 327
Mobil 0172 – 986 21 29
yvonne.heimann@freenet.de

 

.

 

Kommentar verfassen

Bitte logge dich mit einer dieser Methoden ein, um deinen Kommentar zu veröffentlichen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..