Arbeit und Soziales

Kritik an Gehaltseinstufungen der Verwaltungsspitze

Aus unterschiedlichen Kreisen wird die Neueinstufung des stellv. Bürgermeisters der Stadt und Geschäftsbereichsleiters 3 Dr. Ronald Thiel scharf kritisiert. Es wird die Erhöhung der bisherigen E12-Gehaltseinstufung auf die E15-Ebene bemängelt, was einem plus von etwa 1.000 Euro monatlich entspricht. Aus der Stadtverwaltung kam bisher keine Stellungnahme. Fest steht wohl, das die Gehaltssummen der Pritzwalker Verwaltungsführung an der Spitze der vergleichbaren Städte der Region liegen.

Wenig Berücksichtigung in der Diskussion findet bisher der Umstand, dass es sich bei der Stelle von Dr. Thiel um eine Aufgabe mit völlig neuem Zuschnitt – unabhängig von seiner Stellvertreteraufgabe – handelt. Die Geschäftsbereiche der Stadtverwaltung wurden neu strukturiert. Bei der Neueinstellung von Dr. Thiel vor einem Jahr wurde seitens des Bürgermeisters ausdrücklich verneint, das dies zu neuen Kosten führen würde. Das stimmte dann ja wohl doch nicht. Auch eine „Mitwirkung der Politiker“ gab es in keiner Weise. Diese wurden erst mit der fertigen Haushaltsplanung damit konfrontiert. Bei allen Fortschritten in Sachen Transparenz der Verwaltung in den letzten Monaten ist dies jetzt wieder ein Rückschritt. Schade!

Bei aller Aufgeregtheit ist aber eine sachliche Diskussion anzumahnen. Herr Dr. Thiel hat in den ersten zwölf Amtsmonaten mehr zum Positiven bewegt als sein Amtsvorgänger in der gesamten Dienstzeit. Er ist in Multifunktion tätig, besonders auch durch den gesundheitlich angeschlagenen Zustand des Bürgermeisters. Bei aller berechtigter Kritik am Verfahren und vielleicht auch an der Selbstverständlichkeit, mit der man solche Gehaltszuwächse innerhalb der Stadtverwaltung im Angesicht der Einkommenssituation der meisten Bürgerinnen und Bürger für angemessen hält,  bleibt die Tatsache, dass man gute Leute für solch einen Job nur bekommt, wenn man auch gutes Geld zahlt. Und Ronald Thiel ist ein guter Mann. Kritik an der Einstufung sollte eher andere Adressaten treffen.

Wie wichtig und notwendig die externe Analyse unserer Strukturen ist, wird mit diesem Vorgang allemal bewiesen.

Hartmut Winkelmann, Stadtverordneter (DIE LINKE)

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